
Breslauer Barockschrank
Fotografien
3D-Modelle
Geschenk zur Hochzeit
Der große, luxuriöse Barockschrank war vielleicht ein Hochzeitsgeschenk. Die kunstvollen Verzierungen der Schranktüren mit den Sinnbildern männlicher Tapferkeit und weiblicher Treue lassen vermuten, dass dieser typische „Breslauer Schrank“ zur Ausstattung eines neuen ehelichen Hausstandes gehörte. Die Einlegearbeiten aus Nussbaum, Ahorn, Elfenbein, Perlmutt und Zinn sind sehr kostbar.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfuhr Schlesien einen wirtschaftlichen Aufschwung. Von der guten Konjunktur profitierte auch der Möbelbau. Breslau wurde zum Zentrum der Möbeltischlerei. Über 100 Werkstätten arbeiteten am Ende des Jahrhunderts für wohlhabende Bürger in Schlesien, produzierten aber auch für den Export, vor allem nach Polen.
Ein prunkvoller Kleiderschrank dieser Art stand üblicherweise auf dem Flur eines großen Bürgerhauses oder eines ländlichen Herrensitzes. Er hatte nicht nur ein großes Fassungsvermögen, er diente auch der Repräsentation.
Dieser kunstvoll verzierte Schrank stammt vom oberschlesischen Rittergut Kalinowitz bei Groß-Strehlitz, heute Strzelce Opolskie. Schränke dieser Art wurden aus Eichen- und Kiefernholz hergestellt und mit Nussbaum furniert. Sie bestehen aus Sockel, Mittelteil und Gesims und können in Einzelteile zerlegt werden. Die Vorderfront ist durch Pilaster gegliedert, die längs verlaufenden Seitenkanten sind abgeschrägt. Einlegearbeiten aus wertvollen Hölzern oder anderen Materialien schmücken die Flächen.
Beliebt waren figürliche Darstellungen, vor allem Tugendallegorien. Hier sind in antiken Gewändern ein Mann mit Pfeil und Bogen auf der linken sowie eine Frau mit einem Anker auf der rechten Seite dargestellt. Sie stehen für die in der Ehe nützlichen Tugenden Tapferkeit und Treue.
Besichtigen Sie ähnliche Sehenswürdigkeiten!
Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 m2 können Besucher etwa 1000 Exponate aus der schlesischen Kulturgeschichte erkunden.