Grabplatte Heinrichs VI.

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Der letzte Breslauer Piastenherzog

Unter dem Original dieser Grabplatte im Breslauer Ursulinenkloster liegen in einer Sandsteintumba die Gebeine von Heinrich VI. Das war der letzte Herzog von Breslau, der dem Geschlecht der schlesischen Piasten entstammte und von 1311 bis 1335 regierte. Im Schlesischen Museum ist ein Abguss der Grabplatte aus Kunstharz ausgestellt. Der Herzog wurde auch Heinrich der Gute genannt.

Der 24. November 1335 war ein Tag der Trauer in Breslau. Herzog Heinrich VI. von Schlesien war gestorben – doch kein Sohn folgte seinem Sarg, als dieser zur fürstlichen Grablege in die Kirche des damals von Klarissen, seit dem späten 17. Jahrhundert von Ursulinen geführten Klosters getragen wurde.

Die Figur auf der Grabplatte zeigt den verstorbenen Fürsten lebensgroß, in voller Rüstung, mit frischer Gesichtsfarbe. Sein Lächeln bringt zum Ausdruck: Der Verstorbene hat Christus geschaut und das ewige Leben erlangt. Die Farbfassung stammt aus dem 19. Jahrhundert, doch die ursprüngliche Bemalung dürfte ähnlich bunt gewesen sein.

Die Piasten prägten die Geschichte Schlesiens wie keine andere Dynastie. Fürsten aus diesem weit verzweigten Geschlecht herrschten über Polen und seit dem Ende des zehnten Jahrhunderts auch über Schlesien. Sie öffneten Schlesien nach Westen und warben deutsche Siedler an. Um ihre Selbstständigkeit zu bewahren, sonderten sie sich um 1300 vom polnischen Staat ab und übertrugen ihre Gebiete als Lehen an den König von Böhmen.

Auch Heinrich VI. verfuhr so. Als er nun ohne Erben starb, fiel das Herzogtum Breslau von Polen an die böhmische Krone. In anderen Teilen Schlesiens regierten die Piasten noch lange Zeit. 1675 starb der Letzte aus diesem Geschlecht.

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