
Barock in Schlesien
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Triumph und Melancholie
Trotz der Not und der wirtschaftlichen Rückschläge, die der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) mit sich gebracht hatte, war das Zeitalter des Barock für Schlesien eine Ära glanzvoller kultureller Entfaltung. Erst jetzt wurde Schlesien zum „schönsten Edelstein“ in der Krone Österreichs, wie Kaiserin Maria Theresia im Rückblick urteilte.
Ein hohes Bildungsniveau und die Weltoffenheit der adligen und bürgerlichen Eliten bildeten die Voraussetzungen für diese Blüte.
Die konfessionellen Auseinandersetzungen wurden von vielen Zeitgenossen beklagt – sie spornten aber auch zu außergewöhnlichen künstlerischen und literarischen Leistungen an.
Dabei war die Stimmungslage der Epoche voller Widersprüche: Man huldigte den sinnlichen Freuden des Lebens und beklagte zugleich deren Nichtigkeit und Vergänglichkeit. Demonstrative Prachtentfaltung findet sich neben gesteigerten Formen individueller Frömmigkeit.
Viele Menschen hatten im 17. Jahrhundert den Eindruck, in einer Epoche der Krise und des Zerfalls zu leben. Leidvolle Erfahrungen bildeten hierfür den Hintergrund: die Kirchenspaltung, Krieg, Missernten und Seuchen. Noch während des Dreißigjährigen Krieges, vor allem aber in den nachfolgenden Jahrzehnten des Wiederaufbaus und der wirtschaftlichen Gesundung machte sich eine Gegenbewegung bemerkbar, die von demonstrativer Lebensfreude getragen war. Das Zeitalter liebte zur Schau gestellte Pracht, die auch in der Kunst und im Kunsthandwerk Schlesiens zu sehen ist.
Andererseits hielt man sich die Gegenwart des Todes vor Augen. Die Vorbereitung auf das Sterben hatte einen festen Platz im Leben, die Inszenierung des Begräbnisses war ein bedeutsamer gesellschaftlicher Vorgang.
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Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 m2 können Besucher etwa 1000 Exponate aus der schlesischen Kulturgeschichte erkunden.