Schlesisches Porzellan

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Porzellanland Schlesien

In Raum 11, wo das Museum schlesisches Porzellan ausstellt, haben sich die Oberflächen der Renaissance am besten erhalten. Der Putz trägt Wandmalereien aus der Zeit um 1530, etwa eine illusionistische Portalmalerei, Friese und florale Ornamente. Auch der gemauerte Abtritt stammt aus dem 16. Jahrhundert. Er war rund 200 Jahre in Betrieb und wurde über einen Abzugskanal in die Neiße entsorgt.

In der große Vitrine gibt das Schlesische Museum einen Einblick in seine – vermutlich weltweit größte – Sammlung schlesischen Porzellans.
Auf dem Weg des Porzellans in Europa vom Luxusgut zum Serienprodukt und festen Bestandteil bürgerlicher Kultur spielte Schlesien im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle.

SCHLESIEN WIRD VIERTE GROßE PORZELLANREGION DEUTSCHLANDS

In den 1830er Jahren siedelten sich in Waldenburg (Wałbrzych) und im benachbarten Altwasser (Stary Zdrój) neue Porzellanfabriken an. Zahlreiche Fabrikgründungen folgten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, vor allem in Freiwaldau (Kreis Sagan, Gozdnica), Tillowitz (Kreis Falkenberg, Tułowice), Königszelt (Kreis Schweidnitz, Jaworzyna Śląska) und Tiefenfurt (Kreis Görlitz, Parowa). Die Dichte an Produktionsbetrieben war in Schlesien besonders hoch, hier befanden sich die absatzstärksten Porzellanfabriken im Deutschen Reich, sodass sich Schlesien innerhalb weniger Jahre neben Bayern, Thüringen und Sachsen als vierte große Porzellanregion Deutschlands etablierte.

EXPORT BIS IN DIE USA

Die Fabrikanten setzten bewusst auf einfaches Gebrauchsporzellan für den täglichen Bedarf sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe. Daneben brachten sie aber auch hochwertige Luxusporzellane heraus, die den Erzeugnissen der etablierten Manufakturen in Berlin oder Meißen nur wenig nachstanden.
Die Porzellanhersteller belieferten sowohl die Märkte im Inland und europäischen Ausland als auch in Übersee. Für den US-amerikanischen Markt wurden besondere Designlinien und Sortimente entwickelt. Der Zweite Weltkrieg setzte dieser Entwicklung ein jähes Ende, doch einige Firmen in Polen haben die Tradition aufgegriffen und produzieren Porzellan bis heute.

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Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 m2 können Besucher etwa 1000 Exponate aus der schlesischen Kulturgeschichte erkunden.