Déjeuner „Tête-à-Tête“

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Schlesien wird Porzellanland

Dieses dekorative Ensemble aus Tablett und Kaffeegeschirr mit antikisierenden Szenen entsprach ganz dem Geschmack des deutschen Bürgertums um 1900. Damals hatte sich die Porzellanherstellung in Schlesien als wichtiger Industriezweig entwickelt. Im 19. Jahrhundert wurde Schlesien neben Bayern, Thüringen und Sachsen zur vierten großen Porzellanregion Deutschlands.

Als die Karriere des europäischen Porzellans begann, war es nur für die Eliten erschwinglich. Auf seinem Weg vom Luxusgut zum Serienprodukt und festen Bestandteil bürgerlicher Kultur spielte Schlesien im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle.

In den 1830er Jahren siedelten sich in Waldenburg und Altwasser neue Porzellanfabriken an, es folgten zahlreiche weitere Fabrikgründungen, unter anderem die Fabrik von Hermann Ohme in Niedersalzbrunn, aus der das Kaffeegeschirr stammt. Die Dichte an Produktionsbetrieben war in Schlesien besonders hoch, hier befanden sich die absatzstärksten Porzellanfabriken im Deutschen Reich. Die Fabrikanten setzten bewusst auf einfaches Gebrauchsporzellan für den täglichen Bedarf sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe. Ihre hochwertigen Luxusporzellane standen den Erzeugnissen der etablierten Manufakturen in Berlin oder Meißen kaum in etwas nach.

Die Porzellanhersteller belieferten sowohl die Märkte im Inland und europäischen Ausland als auch in Übersee. Für den US-amerikanischen Markt wurden besondere Designlinien entwickelt. Der Zweite Weltkrieg setzte dieser Entwicklung ein jähes Ende, doch einige polnische Firmen griffen die Tradition auf und produzieren Porzellan bis heute.

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Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 m2 können Besucher etwa 1000 Exponate aus der schlesischen Kulturgeschichte erkunden.