Fassade des Schönhofs

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Schöpfer des Schönhofs lernte Baukunst in Prag

Die äußere Gestalt des Görlitzer Schönhofs mit ihrer dunkelgrau verputzten und terrakottafarben verzierten Fassade in Stil der Renaissance geht auf den Umbau des Gebäudes im Jahr 1526 nach einem der großen Görlitzer Stadtbrände zurück. Baumeister war damals der Görlitzer Steinmetz und Werkmeister Wendel Roskopf der Ältere, der aus Prag nach Schlesien zurückgekehrt war.

Wendel Roskopf (um 1485-1549) sammelte reiche Erfahrungen an der Seite des Prager Schlossbaumeisters Benedict Ried von Piesting, der die Prager Burg im spätgotischen Stil ausbaute. 1518 wurde Roskopf Landesbaumeister in Schlesien und Ratswerkmeister in Görlitz. Ihm wird nachgesagt, dass er der Renaissance in der Oberlausitz und in Schlesien zum Durchbruch verhalf, relativ sicher trifft dies auf Görlitz zu. So präsentiert die Fassade des Schönhofs die frühesten Formen der Renaissance in der Stadt. Das Gebäude wurde Vorbild für viele weitere nach dem Stadtbrand vom Juni 1525 wiederaufgebaute Häuser.

Deutlich zu erkennen ist die bauliche Bindung der Fassade an die innere Struktur des Gebäudes, das seit dem Umbau mehrere Vorgängerbauten verband. Die abweichenden Höhen der westlichen, zur Brüderstraße hin liegenden Fenster sind von den Geschosshöhen des dahinter liegenden älteren „Steinhauses“ aus der Zeit um 1300 (heute Museumsladen) bestimmt. Dieser Teil der Fassade ist deshalb zwar etwas anders, aber ebenfalls im Stil der Renaissance gestaltet.

Bemerkenswert sind das Sandsteinportal zum Schlesischen Museum und die dekorative Gestaltung der Fenster. Diese sind durch Pilaster gegliedert, deren Basen unterschiedliche Motive zieren. Direkt über dem Eingang zum heutigen Museumsshop befinden sich links und rechts in den Pilasterbasen Reliefs eines männlichen und eines weiblichen Kopfes, möglicherweise sind hier die damaligen Hausbesitzer dargestellt.

Vom zweiten Umbau des Schönhofs um 1617, ebenfalls noch im Stil der Renaissance, sind an der Erkerfassade zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss das Familienwappen des damaligen Eigentümers Hans Johann Glich von Miltitz und die entsprechende Jahreszahl erhalten. Auch das Portal präsentiert die Datierung 1617.

Alle Details lassen sich beim Anklicken der Gigapanorama-Bilder heranzoomen und aus der Nähe betrachten!

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