
Doppelbildnis Maschka und Otto Mueller
Gigapixel
Selbstporträt des Malers mit seiner jungen Frau
Das Selbstporträt zeigt Otto Mueller (1874–1930) mit seiner jungen Frau Maschka. Es ist eines der wenigen erhaltenen Frühwerke des wohl bekanntesten Malers der Moderne aus Schlesien. Es entstand vermutlich im Riesengebirge, Muellers Heimat, wo er mit Maschka mehrere Jahre lebte. Dort verkehrte er auch häufig im Künstlerkreis der Dichterbrüder Carl und Gerhart Hauptmann, mit denen er verwandt war.
Muellers Doppelbildnis, dem der Künstler selbst gar keinen Titel gab, ist eines von mehreren Selbstporträts mit Maschka vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie alle verbindet das Motiv der jungen Liebe, hier symbolisiert durch den Zweig mit Weidenkätzchen in Maschkas Hand. Das Ölgemälde, auch „Liebesfrühling II“ genannt, gehört zu den wenigen erhaltenen frühen Arbeiten Otto Muellers, der später als Maler der Dresdner Künstlergruppe „Brücke“ und als Lehrer an der Breslauer Akademie berühmt wurde. Fast sein gesamtes Frühwerk, annähernd 200 Bilder, soll Maschka 1919 auf sein Geheiß verbrannt haben.
Als das Doppelporträt entstand, war Mueller noch ein junges unkonventionelles Talent, geprägt von der Kunst des Symbolismus und des Jugendstils. Nach Kindheit und Jugend im Riesengebirge und in Görlitz hatte er an der Kunstakademie in Dresden studiert und dort in der Künstlerszene Maschka Mayerhofer kennengelernt. Sie diente ihm fortan als Modell und prägte den Frauentypus seiner expressionistischen Werke.
Im Riesengebirge, wohin sich die Liebenden um 1900 zurückgezogen hatten, suchte Mueller Kontakt zu den Brüdern Carl und Gerhart Hauptmann, deren Häuser in Schreiberhau und Agnetendorf in dieser Zeit bedeutende Literaten, Musiker, Maler und Intellektuelle aus ganz Deutschland anzogen. Als Maschka und Otto Mueller 1905 heimlich heirateten, nahm ihn Carl Hauptmann gegenüber dem erbosten Vater in Schutz und erklärte, Maschka sei „Stern und Zukunft“ des Malers. Tatsächlich blieb Maschka über alle späteren Trennungen hinweg die wichtigste Frau in Otto Muellers Leben.
Besichtigen Sie ähnliche Sehenswürdigkeiten!
Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 m2 können Besucher etwa 1000 Exponate aus der schlesischen Kulturgeschichte erkunden.