
Streit der Konfessionen
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Reformation und Gegenreformation
Im 16. Jahrhundert zerbrach die Einheit der Kirche. Reformation und Gegenreformation, der erbittert ausgetragene Widerstreit zwischen Protestanten und Katholiken, prägten diese Zeit in Schlesien. Nahezu alle in Raum 4 unter einer prachtvoll bemalten Barockdecke ausgestellten Objekte sind Zeugnisse dieser machtpolitischen Auseinandersetzungen.
Die neue geistige Bewegung des Humanismus kündigte um 1500 auch in Schlesien einen kulturellen Umbruch an und bereitete den Boden für Entstehung und Ausbreitung der Reformation. Die Lehre Martin Luthers setzte sich bald im Bürgertum durch und fand auch unter den schlesischen Fürsten einflussreiche Förderer. Am Ende des Jahrhunderts waren drei Viertel der Gemeinden Schlesiens lutherisch geworden.
Am Ende des 16. Jahrhunderts schien Schlesien für die katholische Kirche verloren. Erst jetzt begann, gefördert von den Herrschern aus dem Hause Habsburg, die Gegenreformation verlorenes Terrain wieder gutzumachen. Im Dreißigjährigen Krieg setzte Kaiser Ferdinand II. die Rekatholisierung der Erbfürstentümer durch. Die evangelischen Kirchen wurden beschlagnahmt, die Geistlichen aus ihrem Amt getrieben, Tausende Protestanten sahen sich gezwungen, außer Landes zu gehen. Zugleich nahmen in den Städten die katholischen Jesuiten ihr Bekehrungswerk auf.
Der Wiederaufbau nach dem Krieg stand im Zeichen der katholischen Restauration. Die Gegenreformation erwies sich nun als eine bedeutende kulturstiftende Macht. So verwandelte sich Schlesien in eine barocke Kulturlandschaft, geprägt von prachtvollen Klöstern, Wallfahrtskirchen, Bildstöcken, Marien- und Pestsäulen.
Ein Zugeständnis an die evangelischen Schlesier waren die drei evangelischen „Friedenskirchen“, die vor den Toren von Glogau, Jauer und Schweidnitz errichtet wurden. 1707 kamen sechs „Gnadenkirchen“ dazu.
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Auf einer Ausstellungsfläche von 2000 m2 können Besucher etwa 1000 Exponate aus der schlesischen Kulturgeschichte erkunden.